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Wie wirkt Holunder auf unseren Körper? – Das kann die Super-Pflanze

Alle Jahre wieder blüht ab Mitte Mai der Holler. Dabei ist Holunder nicht nur eine hübsche Pflanze, er ist auch ein echtes Naturheilmittel mit langer Tradition.

Schwarzer Holunder
Schwarzer Holunder

Im Frühling, wenn der Schwarze Holunder blüht, beginnt die beste Zeit, um die Pflanze zu sammeln und für den Winter haltbar zu machen. „Ab Mai lassen sich die intensiv duftenden Blüten des Schwarzen Holunders zu Sirup, Limonade, Essig oder auch zu gebackenen Süßspeisen verarbeiten“, erklärt Mag.a Gabriele Homolka von DIE UMWELTBERATUNG. Die Blüten eignen sich also nicht nur für den berühmten Hugo, sondern auch für Salate oder Marmelade. Holunder ist also in der Küche überraschend vielseitig.

Zwergholunder
Zwergholunder

Damit du das volle Aroma der Blüten nutzen kannst, ist der richtige Zeitpunkt beim Ernten wichtig. Laut Mag.a Homolka: „Am besten sammelt man die Holunderblüten an einem warmen, trockenen Vormittag, an dem es nicht geregnet hat. Dann sind die Blüten am intensivsten.“ Wichtig: nicht waschen! Dadurch geht das feine Aroma verloren. Die Dolden einfach nur vorsichtig ausschütteln, um Insekten zu entfernen.

Der echte Holunder wächst als verholzender Strauch oder kleiner Baum. Ihm sehr ähnlich sieht der Zwergholunder, ein krautiges Gewächs, das nicht essbar ist. Auch bei den Beeren ist Aufmerksamkeit gefragt: Rohe oder unreife Früchte enthalten Sambunigrin, einen Stoff, der Übelkeit oder Durchfall auslösen kann. Durch gründliches Erhitzen wird dieser jedoch unschädlich gemacht.

Rezept: Holundermarmelade mit Erdbeeren

Diese Marmelade bringt den Frühsommer ins Glas und ist perfekt fürs Frühstück oder als Mitbringsel. 

Du brauchst dazu: 

  • 500 g Erdbeeren
  • 10 Holunderblüten
  • 250 ml Wasser
  • 500 g Gelierzucker (2:1) - auch als vegane Alternative erhältlich
  • 2 EL Zitronensaft


So geht's:

1. Holunderblüten vorbereiten: Dolden vorsichtig ausschütteln. Mit dem Wasser in einen Topf geben, aufkochen und etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen. Danach abseihen – der Blütensud wird weiterverwendet.

2. Erdbeeren klein schneiden und mit dem Holundersud, Zitronensaft und Gelierzucker in einen Topf geben.

3. Alles aufkochen und 3 - 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, bis die Masse geliert.

4. Heiß in saubere Gläser füllen, sofort verschließen und auf den Kopf stellen. Nach ein paar Minuten wieder umdrehen und abkühlen lassen.

Mehr als eine Küchenzutat

Holunder ist nicht nur eine vielseitige Pflanze in der Küche, sondern auch ein bewährtes Hausmittel bei Erkältung und Co. Die zarten Blüten stecken voller Vitamin C und natürlicher Pflanzenstoffe wie ätherischer Öle oder Flavonoide, die dem Körper guttun. Besonders bekannt ist der Holunder für seine schleimlösende und schweißtreibende Wirkung, Eigenschaften, die ihn zu einem beliebten Tee machen, wenn eine Erkältung im Anflug ist. „Speziell die frischen oder getrockneten Blüten werden als Tee bei Erkältungskrankheiten genutzt“, erklärt Mag.a Gabriele Homolka. Der Aufguss hilft dabei den Körper bei der Genesung zu unterstützen.

Holunderblüten für Tee trocknen - so geht's

Pflücke die Blüten an einem trockenen Vormittag, wenn sie voll aufgeblüht sind. Nicht waschen, nur vorsichtig ausschütteln. Dann locker auf einem Tuch oder Gitter ausbreiten und an einem schattigen, luftigen Ort 2–5 Tage trocknen lassen. Sobald sie rascheltrocken sind, in einem gut verschlossenen Glas oder einer Dose dunkel und kühl lagern, so halten sie sich mehrere Monate.

„Früher galt der Holunder als heilige Pflanze und wurde gerne in der Nähe des Wohngebäudes gepflanzt, um Haus und Menschen zu beschützen“, erzählt Mag.a Homolka. Auch heute noch schwören viele auf seine wohltuende Kraft. Wer Holunder im Frühjahr sammelt und richtig trocknet, kann den selbstgemachten Tee das ganze Jahr über nutzen, eine einfache Möglichkeit, sich mit der Kraft der Natur etwas Gutes zu tun.

Kaum eine Pflanze verbindet Heilkraft und Geschmack so charmant wie der Holunder, ein echter Klassiker mit Superpflanzen-Qualitäten.

Holunder richtig lagern

  • Blütentee: Die getrockneten Blüten mögen es dunkel, trocken und luftdicht. Am besten in einem Schraubglas oder einer gut verschlossenen Dose aufbewahren – so bleibt das Aroma erhalten.
  • Sirup: Verschlossene Flaschen kühl und dunkel lagern. Geöffnete Flaschen gehören in den Kühlschrank und sollten in ein paar Wochen verbraucht werden.
  • Saft oder Röster: Noch heiß in saubere Gläser füllen, gut verschließen und langsam abkühlen lassen. So entsteht ein Vakuum und macht das Ganze mehrere Monate haltbar.
Rezept: Holunderblütenmilch - sanft und aromatisch

Holunderblütenmilch ist ein altes Hausmittel, schmeckt angenehm mild und tut auch dem Körper gut. Gerade im Frühling ist das warme Getränk eine schöne Alternative zu Tee.

Du brauchst dafür:

  • 250 ml Milch (wahlweise auch pflanzliche Milch)
  • 3 - 5 frische Holunderblütendolden
  • Mark von 1/2 Vanilleschote oder ersatzweise 1 Pkg. Vanillezucker


So einfach geht's:

Die frisch gepflückten Holunderblüten vorsichtig ausschütteln, aber nicht waschen, damit das feine Aroma erhalten bleibt. Die Milch in einem Topf erhitzen, bis sie heiß, aber nicht kochend ist. Die Blütendolden in die heiße Milch legen und zugedeckt etwa 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend die Blüten entfernen, die Milch nach Belieben mit Vanilleextrakt süßen und warm genießen.


Gut zu wissen

Die Holunderblütenmilch eignet sich auch als beruhigendes Abendgetränk, sie bringt das sanfte Aroma des Frühlings direkt ins Glas.


Gabriele Homolka © Monika Kupka
Gabriele Homolka
Zur Person

Gabriele Homolka ist Expertin für Heilpflanzen, Nachhaltigkeit und Ernährung bei DIE UMWELTBERATUNG in Wien. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Pflanzenwissen, das im Alltag wirklich anwendbar ist, von Hausmitteln bis hin zu saisonaler Küche.


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