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Earth Overshoot Day: Warum Teilen der einfachste Anfang ist

Jedes Jahr markiert der Earth Overshoot Day jenen Moment, an dem wir mehr natürliche Ressourcen verbraucht haben, als unser Planet im gesamten Jahr regenerieren kann. Dieser Tag kommt – leider – immer früher. 

Frau shoppt Vintage

Doch statt in Ohnmacht zu verfallen, sollten wir den Blick auf die positiven Hebel lenken, die wir haben. Und einer der einfachsten und wirkungsvollsten Ansätze ist: Teilen statt besitzen.

2025 fällt der Earth Overshoot Day bereits auf den 24. Juli. Damit lebt die Menschheit ab diesem Tag gewissermaßen „auf Pump“, mit einem ökologischen Fußabdruck, als würden wir auf 1,8 Planeten leben. In den letzten Jahrzehnten ist dieser Stichtag stetig nach vorne gerückt: 1971 lag er noch im Dezember. Heute findet er schon mitten im Sommer statt. Diese Entwicklung macht deutlich, wie dringend wir unsere Konsum- und Nutzungsgewohnheiten verändern müssen.

Ressourcen schonen und Gemeinschaft stärken

Teilen ermöglicht die effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen. „Statt dass jede:r Dinge besitzt, die selten gebraucht werden, können sie gemeinsam genutzt und besser ausgelastet werden“, erklärt Magdalena Lisa Manzl vom ESG-Office von UNIQA. „Das senkt den Ressourcenverbrauch, verlängert Produktlebenszyklen und reduziert CO₂-Emissionen, das ist wirkungsvoll für ökologische Nachhaltigkeit.“ Und auch die soziale Komponente ist entscheidend, denn Teilen fördert Nähe, gegenseitige Unterstützung und damit eine resiliente Gesellschaft. Ob Carsharing, Kleidertauschpartys oder Repair-Cafés – das Prinzip ist einfach: Was wir nicht ständig brauchen, müssen wir nicht besitzen. Und was wir teilen, nützt allen. Viele Sharing-Ansätze bringen ökologische und soziale Vorteile und lassen sich ganz einfach in den Alltag integrieren.

Sharing-Ansätze
  • Carsharing: Statt für jede Person ein eigenes Auto anzuschaffen, werden Fahrzeuge gemeinschaftlich genutzt, beispielsweise über professionelle Anbieter oder private Fahrgemeinschaften. Das spart CO₂, Energie und vor allem Platz in der Stadt. Wer nur gelegentlich fährt, schont mit Carsharing die Umwelt, aber auch das eigene Budget.
  • Kleidertausch: Ob Tauschparty oder organisierte Events, Kleidungsstücke, die bei einer Person nicht mehr gebraucht werden, finden bei anderen ein neues Zuhause. So werden Ressourcen geschont, Textilabfälle reduziert und die Lebensdauer von Kleidung verlängert. Ganz nebenbei fördert das Teilen von Mode auch Kreativität und ein bewussteres Konsumverhalten.
  • Repair-Cafés: In vielen Städten gibt es Treffpunkte, an denen Freiwillige gemeinsam mit Besucher:innen defekte Haushaltsgeräte, Kleidung oder Fahrräder reparieren, teils kostenlos oder gegen eine freiwillige Spende. Dabei wird Müll vermieden und auch praktisches Wissen weitergegeben. Zusätzlich entstehen Begegnungen, gegenseitige Hilfe und ein starkes Gemeinschaftsgefühl, ein schöner Nebeneffekt der Nachhaltigkeit.


 Teilen als Teil der UNIQA DNA

„Teilen ist Teil unserer DNA“, so Magdalena Lisa Manzl. „Denn das Versicherungsprinzip selbst basiert auf Solidarität: Viele Menschen zahlen in einen gemeinsamen Topf ein, um individuelle Risiken abzusichern. Diese Form des Risiko-Sharings ist gelebtes Vertrauen und ein starkes Beispiel dafür, wie ‚gemeinsam besser leben‘ funktionieren kann.“ Dieses Prinzip überträgt UNIQA auch auf andere Lebensbereiche, von Mobilität über Arbeitsmodelle bis hin zu Wissenstransfer.

Konkret setzt UNIQA folgende Sharing-Initiativen um:
  • Mobilität: Förderung von Öffi-Tickets, Bereitstellung von E-Bikes für Mitarbeitende in der Zentrale und einigen Landesdirektionen
  • Shared Workspaces: Flexible Arbeitsplatznutzung innerhalb der Unternehmensgruppe in Verbindung mit großzügigen Homeoffice-Regelungen spart Büroflächen.
  • Job-Sharing: Modelle zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • Wissensaustausch: Peer-Learning, interne Lernplattformen und NGO-Kooperationen zur Förderung von Know-how-Transfer.

Vom Ich zum Wir: Nachhaltigkeit ist Teamarbeit

Veränderung entsteht selten im Alleingang. Das zeigen z.B. regionale Food-Coops. Dabei schließen sich Bürger:innen zu Einkaufsgemeinschaften zusammen, um biologische, saisonale und regionale Lebensmittel ohne Zwischenhandel direkt von Landwirt:innen zu beziehen. Mitglieder übernehmen Aufgaben wie Bestellung, Abholung, Lagerung und Verteilung meist im Wechsel und auf freiwilliger Basis. So entsteht einerseits ein nachhaltiger Versorgungsweg, aber auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl getragen von Eigenverantwortung, Mitgestaltung und dem Wunsch nach fairer, transparenter Ernährung.

Für Magdalena Lisa Manzl ist klar: „Unternehmen sind Treiber des Wandels. Sie können Sharing-Prinzipien vorleben, wie etwa durch Co-Working, geteilte Mobilitätslösungen, offene Innovationsprozesse oder das Teilen von Know-how.“

Was es braucht, damit Teilen Alltag wird

Damit die Sharing Economy langfristig in der Mitte der Gesellschaft ankommt, braucht es mehr als nur praktische Plattformen oder innovative Geschäftsmodelle. „Vor allem ein kulturelles Umdenken ist notwendig“, betont Nachhaltigkeitsexpertin Magdalena Lisa Manzl. „Weg vom Besitzdenken als Statussymbol und hin zur Idee von geteiltem Nutzen, Zugang statt Eigentum.“ Das bedeutet: Dinge müssen nicht mehr Einzelnen gehören, sondern sollten verfügbar, nutzbar und gemeinschaftlich organisiert sein.

Zentral dafür sind mehrere Faktoren: ein Bildungssystem, das frühzeitig ökologisches und soziales Denken fördert. Klare gesetzliche Rahmenbedingungen, die Sicherheit und Transparenz für Nutzer:innen und Anbieter:innen schaffen. Und digitale Plattformen, denen man in Bezug auf Datenschutz, Zuverlässigkeit und fairen Umgang vertrauen kann.

Gleichzeitig braucht es gesellschaftliche Vorbilder: Unternehmen, die sich bewusst für ressourcenschonende Modelle entscheiden, Politiker:innen, die gesetzliche Hürden abbauen und nicht zuletzt Menschen, die im Alltag zeigen, dass Teilen nicht gleichbedeutend mit Verzicht ist, sondern mit Flexibilität, Gemeinschaft und echter Lebensqualität.

Ein Wunschbild für 2035

Wie könnte ein Alltag aussehen, in dem Teilen wirklich normal ist? Magdalena Lisa Manzl hat eine klare Vision: „In zehn Jahren wünsche ich mir, dass der Earth Overshoot Day deutlich später im Kalender liegt, als Zeichen dafür, dass wir unsere Ressourcen bewusster und gerechter nutzen.“ Dafür brauche es eine konsequente Umsetzung der Kreislaufwirtschaft, mehr gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen und einen Wandel in unseren Werten.

Zur Person

Magdalena Lisa Manzl © beigestellt
Magdalena Lisa Manzl © beigestellt

Aufgewachsen in den Tiroler Bergen, ist Magdalena Lisa Manzl die Nähe zur Natur und zu den Menschen seit jeher wichtig. Im Group ESG Office verantwortet sie soziale Nachhaltigkeit, insbesondere Mitarbeiterengagement und Ausbildungsinitiativen. Ihre berufliche Laufbahn begann sie im Finanzbereich, wobei das Thema Nachhaltigkeit von Beginn an eine zentrale Rolle für sie spielte. 

Ihr Credo lautet: Jede und jeder kann einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten – und gemeinsam können wir am meisten bewirken.


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