Pendeln mit dem Fahrrad: So klappt's im Alltag!
Pendeln mit dem Fahrrad entspricht dem Zeitgeist. Es ist gut für die Umwelt, den Körper und tut dem Kopf gut. Was es braucht, um diese neue Gewohnheit nachhaltigen in den eigenen Alltag zu integrieren, haben wir hier zusammengefasst.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, pro Woche 150 Minuten körperlich aktiv zu sein. Bei einer täglichen und moderaten Bewegung machen sich gesundheitliche Vorteile schnell bemerkbar. Radfahren senkt den Ruhepuls und den Blutdruck, fördert die Durchblutung des Herzens und beugt Herz-Kreislauferkrankungen vor. Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit pendelt, schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe: Es ist gut für die Umwelt und für die eigene Gesundheit! Ein Guide zum Losstarten:
Welche Distanz ist für das Pendeln mit dem Rad geeignet?
Natürlich hängt es von der eigenen Fitness ab, ob man 10 km, 20 km oder gar 50 km mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Als Faustregel gilt: Eine Strecke unter 10 km lässt sich gut mit dem Fahrrad zurücklegen. Wer schon in der Früh aufs Rad steigt, bringt den Kreislauf in Schwung und kommt tendenzielle wacher in der Arbeit an. E-Bikes sind eine tolle Möglichkeit, längere Strecken zurückzulegen – für 5,4 km brauchen Radfahrer:innen mit elektronischer Unterstützung im Schnitt 15 Minuten.
Mit einem Fahrrad, das perfekt auf seinen Benutzer eingestellt ist, macht Radeln nicht nur mehr Spaß, es entlastet und trainiert den Körper auch gleichermaßen. Alle Tipps dazu gibt es im Artikel zum Bikefitting.
Bahn & Bike: Längere Strecken geschickt kombinieren
Ab einer Strecke von 30 km ist für viele Fahrradpendler:innen das Limit erreicht. Bei solchen Wegen ist möglicherweise eine Kombination mit dem öffentlichen Verkehr eine Lösung. Die Züge des Nahverkehrs in Österreich sind meistens mit sogenannten Mehrzweckabteilen ausgestattet, in denen das Fahrrad gut mitgenommen werden kann. Der Weg lässt sich so auf mehrere Etappen aufteilen: Rad – Zug – Rad. Klappräder eignen sich für diese Kombination hervorragend.
Wer das Fahrrad nicht in den Zug mitnehmen möchte, kann es am Bahnhof abschließen und am Arbeitsort die öffentlichen Verkehrsmittel verwenden, um die letzte Strecke zurückzulegen.
Mit der UNIQA Fahrradversicherung ist Ihr Rad oder E-Bike, das am Bahnhof oder Arbeitsort abgeschlossen wurde, zuverlässig bei Diebstahl abgesichert.
Die beste Route
Der kürzeste Weg ist selten der beste. Die Strecke sollte nicht nur schön zu fahren sein, sondern vor allem sicher. So kann man auf dem Weg zur Arbeit den Gedanken freien Lauf lassen und den Nachhauseweg genießen, ohne sich laufend Sorgen um den starken Verkehr oder die nächste Kreuzung machen zu müssen. Grundsätzlich gilt: Große Straßen meiden und Fahrradwege nutzen.
Alles Weitere ergibt sich im Laufe der Zeit: Je öfter Sie die Strecke zu Ihrem Arbeitsplatz fahren, desto besser lernen Sie diese kennen – und alle Schleichwege dahin!
Wer sich nicht auf Experimente einlassen möchte, kann sich auf eine Reihe von Apps zur Routenplanung verlassen. Google Maps navigiert nicht nur Autos, es gibt auch eine Option für Fahrradrouten. Strava ist eine bekannte App der Bike-Community. Sie bietet eine Routenfunktion, kann aber auch Wege und Fahrzeiten aufzeichnen.
Auch auf dem Rad müssen einige Verkehrsregeln beachtet werden. Wir haben 11 Irrtümer zusammengetragen und die Fahrradverordnung genauer die Lupe genommen. Kennen Sie alle Fahrrad-Irrtümer?
Was braucht mein Fahrrad?
Das Fahrrad unterliegt als Verkehrsmittel der Straßenverkehrsordnung (StVO) und der Fahrradverordnung. Jedes Fahrrad muss deshalb über einige gesetzlich vorgeschriebene Elemente verfügen, um vorschriftsmäßig ausgestattet zu sein.
- Beleuchtung: Wenn Sie kein fix installiertes Licht an Ihrem Fahrrad haben, gibt es eine Reihe von akku- oder batteriebetriebenen Scheinwerfern und Rücklichtern, die kostengünstig erhältlich sind.
- Reflektoren an den Seiten: Für optimale Sichtbarkeit braucht es vier gelbe Speichenreflektoren (Katzenaugen) oder reflektierende weiße Streifen an den Reifen.
- Eine Klingel, um andere Verkehrsteilnehmer auf sich aufmerksam zu machen.
Als Pendler:in bieten sich einige zusätzliche Ausstattungen an, damit es auf dem Weg keine bösen Überraschungen gibt.
- Ein Fahrradschloss ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber erklärt sich von selbst, um das Rad diebstahlsicher abzuschließen.
- Fahrradpumpe und Werkzeugset: Immer praktisch der Hand zu haben, wenn doch einmal etwas passiert. Beides gibt es auch im handlichen Mini-Format!
- Schutzbleche: Bei Rennradfahrer:innen eher verpönt, doch als Pendler:in möchte man trocken und sauber in der Arbeit ankommen. Sie schützen auch lange nachdem der Regen vorbei ist vor nassen Spritzern.
Was brauche ich?
Egal zu welcher Jahreszeit – für Rad-Pendler:innen ist die richtige Bekleidung besonders wichtig. Im Sommer sollte sie deswegen aus atmungsaktivem Material bestehen, die Schweiß gut abtransportiert. Gleichzeitig möchte man im Fahrtwind nicht auskühlen. Dagegen helfen Westen oder Windshirts, die über eine winddichte Vorderseite und einen gut belüfteten Rücken verfügen. Eine leichte Jacke unterstützt in den kühleren Monaten.
Daher radelt man am besten nicht in Kostüm und Anzug, sondern wechselt nach der Ankunft im Büro die Kleidung. Einige Unternehmen bieten sogar Duschen an. Mit Wechselkleidung, Frischetüchern und Deo ausgestattet, kann der Arbeitstag beginnen!
Bei Schlechtwetter oder gar Regen scheuen sich viele davor, aufs Rad zu steigen. Erfahrene Rad-Pendler:innen wissen, Jacken mit einer Wassersäule ab 10.000 gelten als gut wasserdicht. Sie können sowohl im Sommer als auch im Winter über der Kleidung gezogen werden. Für absolut Hartgesottene gibt es Bekleidung mit Wassersäulen zwischen 30.000 und 60.000 – da kommt kein Tropfen mehr durch!
Obwohl in Österreich keine Fahrradhelmpflicht für Menschen über 12 Jahre besteht, empfiehlt es sich doch, bei regelmäßigen Fahrten einen solchen zu besorgen.
Zuletzt stellt sich noch die Frage: Rucksack, Gepäckträger oder Fahrradtasche? Wer jeden Tag das Mittagessen, den Laptop und evtl. Wechselkleidung transportiert, kommt schnell auf rund 6 kg Gepäck. Das kann die Nackenmuskulatur beanspruchen. Ein Gepäckträger oder eine Fahrradtasche, die das Gewicht gleichmäßig verteilt, kann hier Abhilfe schaffen.
Die Vorteile des Radfahrens auf einen Blick
- Schneller am Ziel: Bei Entfernungen von bis zu 5 km hängen Radfahrer:innen in der Stadt alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen locker ab.
- Entspannter am Ziel: Radfahren senkt den Ruhepuls und den Blutdruck, fördert die Durchblutung des Herzens und beugt Herz-Kreislauferkrankungen vor.
- Sie werden spürbar fitter: Nicht nur körperlich, sondern geistig – wer sich schon morgens körperlich betätigt, ist wacher und leistungsfähiger.
- Integrierter Sport: Mit vielen Terminen haben Sie einen zumindest schon erledigt: Den Sport! Kein Fitnessstudio mehr als Ausgleich zur sitzenden Büroarbeit notwendig!
- Steuerlich absetzbar: Wer seinen Weg zum Arbeitsplatz mit dem Fahrrad bestreitet, kann Kilometergeld von 0,38 Euro pro Kilometer als Werbungskosten in seiner Steuererklärung geltend machen.